Boris Palmer – Sahra Wagenknecht und andere…

Boris Palmer – Sahra Wagenknecht und andere…

Aus: Zeit-Online

Die Ich-Unternehmer?

 
 
 
Da heißt es im Artikel: “…sie alle verfolgen eine Art aufmerksamkeitsökonomisches Ich-Unternehmertum, das vor allem durch eine Verdopplung von Konfliktlinien funktioniert. Sie schärfen diskursive Gegensätze – Identitäts- gegen Sozialpolitik, Meinungsfreiheit gegen Cancel Culture und so weiter –, aber stets quer zum eigenen parteipolitischen Umfeld. Dort erzeugt das zwar Missmut und Empörung, es ist aber gerade deshalb als “marktrationales” Agieren in der Aufmerksamkeitsökonomie zu verstehen.”
 
legal 1st Kommentar:
Es ist genau die Art von Kommentar und erzählter persönlicher Rechtfertigungsgeschichte, gegen die Palmer und Wagenknecht argumentieren.
Die moralische Bewertung aus scheinbar moralisch erhöhter Position, die keinen sachlichen und tatsachenbasierten Argumenten zugänglich ist. Deklariert man die sachliche Kritik in Buch oder Satire als “marktrationales Agieren in der Aufmerksamkeitsökonomie”, dann kann man mit dem Element der moralischen Abwertung die Auseinandersetzung mit Argumenten vermeiden. Ja, man kann scheinbar rechtfertigen, daß man sich von diesen “Provokateuren” distanzieren muß, d.h. im Zweifel ein Ausschlußverfahren aus der Partei der einzig richtige Weg ist.
Das ist das Gegenteil von gelebter Demokratie, von freier Meinungsäußerung, um mit Argumenten im Diskus den besten individuellen und gesellschaftlichen Weg zu finden.
Es entsteht Zensur der ganz eigenen Art, aber es bleibt Zensur – und die ist aus gutem Grund vor dem geschichtlichen Hintergrund Deutschlands verboten.
Art. 5 GG: (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
 

 

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