Für “Haltung zeigen” bekommen ARD und ZDF keinen Rundfunkbeitrag!

Für “Haltung zeigen” bekommen ARD und ZDF keinen Rundfunkbeitrag!

Medien
NZZ.ch:

 

Haltung zeigen, Putins Propaganda nachplappern und Nord Stream 2 bewerben: die Russland-Versteher vom öffentlichrechtlichen Rundfunk

 
 
“An dem Bericht der ARD wäre nichts auszusetzen, wenn der deutsche öffentlichrechtliche Rundfunk in den letzten Jahren das russische Grossmachtstreben und die damit verbundenen Desinformationskampagnen konsequent kritisiert hätte. Genau das hat er jedoch nicht. Vielmehr verbreiteten Georg Restle und andere gebührenfinanzierte Journalisten in manchen Sendungen genau jene russische Perspektive, die sie nun so unerträglich finden.”
 
“In der ARD/NDR-Sendung «Panorama – die Reporter» vom 3. Mai 2018 stellte sie Trumps Kritik als rein wirtschaftlich motiviert dar, weil die Amerikaner den Deutschen ihr Flüssiggas andrehen wollten. Das stimmte zwar, aber es änderte schon damals nichts daran, dass sich Deutschland mit seiner Energiepolitik in eine gefährliche Abhängigkeit von der russischen Despotie begeben hatte.”
 
legal 1st Kommentar:  
Für “Haltung zeigen” bekommen die öffentlich-rechtlichen Sender keinen Rundfunkbeitrag – sie bekommen ihn zur Sicherstellung ihrer Unabhängigkeit von Geld, Wirtschaft, Politik und persönlicher Meinung. Sie sollen Informieren und nicht Manipulieren, sie sollen zur Meinungsbildung beitragen und nicht Erziehen!
Sie sollen keine gesellschaftlichen Modeerscheinungen verstärken und auch nicht die Politik beeinflußen oder ihr dienen. Sie sollen so objektiv und umfassend wie möglich mit Fakten zur individuellen und gesellschaftlichen Meinungsbildung beitragen, weil sie der Meinungsbildung dienen!
Wer nun den Beitrag der NZZ liest kann auf die Idee kommen, daß einige Personen in ARD und ZDF ihre Tätigkeit bei den Sendern grob mißverstnden haben.
Eine persönliche Haltung von Einzelpersonen, die nie die notwendige und gewollte Unabhängigkeit des öffntlich-rechtlichen Auftrages der Sender darstellen kann, ist kein Betrag zur Meinungsbildung, sondern der Versuch der Einflußnahme über ein Medium, das so seine Unabhängigkeit verliert.
Vielleicht sollten sich die Aufsichtsgremien von ARD, ZDF und Deutschlandfunk einmal mit der Frage notwendige Unabhängigkeit versus “Haltung zeigen” in ihren Sender befassen. Dies könnte Anworten auf Fehler in der Berichterstattung zu Rußland und vielen anderen Themen zutage fördern- auch auf die Frage Vertauens- und Akzeptanzverlust in der Gesellschaft.
 

Anja Reschke im November 2018 zur neutralen Berichterstattung:

“Nun erwarten ja viele Zuschauer eine neutrale Berichterstattung.
Reschke: Ich glaube, das ist eine falsche Erwartungshaltung. Diese fixe Idee der neutralen Berichterstattung halte ich für absurd. Natürlich geht jeder Journalist mit seinem persönlichen Paket, seinen Erfahrungen, seinen Einstellungen an einen Bericht ran. Deswegen ist ein Kommentar eine gute Sache, weil man daran sieht: Aha, der hat diese oder jene Grundhaltung, der ist politisch so oder so verortet. Und deswegen finde ich es auch gut, wenn man eine Mitgliedschaft – sei es in einer Partei oder einem Thinktank – öffentlich macht.
Ich bezweifle aber stark, dass die Mitgliedschaft in irgendwelchen Thinktanks wirklich einen so großen Einfluss auf das Programm hat, wie in manchen Kreisen gemutmaßt wird. Die Strippenzieher im Hintergrund, das ist mir zu verschwörungstheoretisch. Interessanter und wichtiger finde ich die Frage, wie wir Journalisten insgesamt sozialisiert sind: Kommen wir alle aus einem bestimmten Milieu, wie sind wir aufgewachsen? Diese Sachen halte ich für beeinflussender als die Mitgliedschaft in irgendeinem Verein. Übrigens kenne ich persönlich keinen einzigen Journalisten, der in einer Partei ist.

Sie kennen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk niemanden, der in einer Partei ist?
Reschke: Nein, ich kenne persönlich keinen oder weiß es von keinem. In meinem Umfeld nicht. Aber wie gesagt: So etwas wie der „Tagesthemen“-Kommentar ist doch ein gutes Mittel, herauszuhören, welche Einstellung ein Journalist zu einem Thema hat. Christian Nitsche zum Beispiel klingt doch ganz anders als Georg Restle. Beim einen höre ich eine eher konservative Haltung heraus, beim anderen eine linksliberale. Das ist ein Zeichen von Transparenz, auch ein Kennzeichen von Demokratien. In Diktaturen würde nur eine Sichtweise veröffentlicht und die dann als allgemein gültig dargestellt. Das nennt man Propaganda. Bei uns gibt es Meinungsvielfalt. Die aber kann nie bei einem Einzelnen entstehen, sondern dadurch, dass es viele Stimmen gibt.

 

 

 

 
 
 

 

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