Olympia den Avataren!

Olympia den Avataren!

Ski Avatar

Olympia war eine tolle Idee!

 

 
 
 
legal 1st Kommentar: 
 

Mit guten Analysen zu Olympia in China, haben ARD und ZDF gezeigt, dass sie auch kritischen Journalismus können.

Folgende Beiträge sind empfehlenswert, wenn man sich über die jetzt beginnende Winter-Olympiade in Peking ein Bild machen will:

Spiel mit dem Feuer – Wer braucht noch dieses Olympia?

China inside – Winterspiele mit Widersprüchen

Die Rivalen – China versus USA

 

Was sind die olympischen Spiele?

Dazu aus ZDFtivi: logo:

„1894 kam der Franzose Pierre de Coubertin auf die Idee, die Sportwettkämpfe wieder einzuführen. Er glaubte, dass die Wettkämpfe gut für die Freundschaft zwischen den teilnehmenden Ländern seien. Deshalb gründete er 1894 mit Sportvertretern aus aller Welt in Paris das Internationale Olympische Komitee (IOC). Das IOC hat heute mehr als 100 Mitglieder, die sich zum Beispiel darum kümmern, den Ort für die Olympischen Spiele festzulegen.“

Was sind die olympischen Spiele heute?

Dazu aus Wikipedia:

Wirtschaftliche Bedeutung

„Das IOC wehrte sich ursprünglich gegen die Finanzierung durch Sponsoren. Erst nach dem Rücktritt des als sehr prinzipientreu geltenden Avery Brundage im Jahr 1972 begann das IOC, das Potenzial des Mediums Fernsehen und den damit verbundenen lukrativen Werbemarkt auszuloten. Unter der Präsidentschaft von Juan Antonio Samaranch passte sich das IOC immer mehr den Bedürfnissen internationaler Sponsoren an, die ihre Produkte mit den olympischen Namen- und Markenzeichen bewerben wollten.

Die Vermarktung der olympischen Markenzeichen ist umstritten. Hauptkritikpunkt ist, dass die Olympischen Spiele nicht mehr von anderen kommerzialisierten Sportspektakeln unterschieden werden können. Das IOC wurde kritisiert, dass insbesondere während der Sommerspiele 1996 und 2000 eine Marktsättigung eingetreten sei und die Gastgeberstädte von Unternehmen und Händlern überflutet worden seien, die ihre Olympiaprodukte verkaufen wollten. Das IOC versprach, in Zukunft der Übervermarktung entgegenzuwirken. Eine weitere Kritik spricht die Tatsache an, dass Olympische Spiele von den Gastgeberstädten und den Regierungen der entsprechenden Staaten finanziert werden. Das IOC kommt nicht für die Kosten auf, kontrolliert aber alle Rechte, profitiert von den olympischen Symbolen und beansprucht einen Anteil an allen Sponsoren- und Medieneinnahmen. Städte bewerben sich aber weiterhin um das Recht, Olympische Spiele auszutragen, obschon sie keine Gewissheit haben, dass ihre Kosten gedeckt sein werden. Wichtig ist ihnen vor allem die weltweite Ausstrahlungskraft.“

Was sind die olympischen Spiele in Peking?

Neue Züricher Zeitung:

Die ersten Winterspiele ohne Naturschnee

Zuspruch erhielt die Vergabe der Spiele an Peking von der Wintersportindustrie. Sie sieht in China vor allem einen Wachstumsmarkt und träumt von 300 Millionen aktiven chinesischen Wintersportlerinnen und Wintersportlern.

Die klimatischen Bedingungen für Winterspiele sind in Peking nicht ideal. Es ist zwar sehr kalt, doch fehlen Niederschläge. Außerdem könnte der starke Wind im Skigebiet zum Problem werden. Die 24. Olympischen Winterspiele werden die ersten der Geschichte sein, die ohne natürlichen Schnee durchgeführt werden. Für die Schneeunterlage auf den Pisten ist ein Österreicher zuständig. Allein im Skigebiet Yanqing kamen 158 Schneekanonen und 30 sogenannte Lanzen zum Einsatz.“

Olympische Spiele sind seit langem schon staatliche Imageprojekte und ein extremer Wirtschaftsfaktor. Die Winterspiele in Peking sind vor dem Hintergrund von

  • Menschenrechtsverletzungen
  • Verhalten des IOC
  • Isolation der Sportler – Corona ist dabei ein willkommener Grund
  • Beschränkung der Berichterstattung
  • Robotisierung von Betreuung und Veranstaltung
  • Überwachung
  • Eingriff in Natur und Umwelt
  • Sport ohne echtes Sportumfeld – nur Kunstschnee

ein negativer Höhepunkt aller olympischen Spiele.

Es geht nicht um Sport, es geht darum die Idee von Sport und den Einsatz der Sportler optimal für politische und wirtschaftliche Ziele von Staaten, Funktionären und Wirtschaftsinteressen zu nutzen.

Damit ist Olympia eine Form von Unternehmensstrategie geworden, die mit der olympischen Idee nichts gemein hat. Argumente wie Völkerverständigung, Kontakte von Sportlern und Teams untereinander, oder gar die Öffnung eines Staates für den Blick der Welt – alles bestenfalls Vergangenheit.

Wenn dann die FAZ feststellt,

Olympia ohne Zuschauer: Nur geladene Gäste in Peking

Wegen der Corona-Lage werden für die Olympischen Spiele auch keine Eintrittskarten an chinesische Zuschauer verkauft. Schon lange war klar, dass ausländische Zuschauer nicht zugelassen sind.“

dann ist es Zeit, Olympia ohne Wirtschaftsinteressen und alte Funktionäre neu zu erfinden, oder mindestens aus Umweltschutzgründen endgültig zu beenden.

Berichten von den Winterspielen “Die Kontrolle ist absolut”

Der Grad der Technisierung – von der Betreuung der Athleten bis hin zu Sportgeräten – widerspricht der Idee des sportlichen Wettkampfs. Also warum keine Avatare, die sich in virtuellen Welten zur Unterhaltung der weltweiten Massen einen Wettkampf liefern?

Zu krass? Nein, der Schritt dorthin ist sehr klein geworden.

Wer dann noch in diesen Tagen die „politische Neutralität“ des IOC beleuchtet und bei dem oben benannten Bericht – China inside – den Kopf über die chinesische Gedenkstätte „Samaranch Memorial“ schüttelt, sei auf die finanziellen Eigeninteressen der olympischen Funktionäre verwiesen.

Süddeutsche Zeitung – Einnahmen von Sport-Funktionären:

„In der olympischen Welt erhält Thomas Bach als Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) jährlich eine Aufwandsentschädigung von 225 000 Euro. Zudem übernimmt das IOC weitere Kosten, die im letzten bisher veröffentlichten Berichtsjahr (2017) zirka 30 000 Euro betrugen. Auch zahlte es knapp 100 000 Euro, um Bachs Steueraufwand in der Schweiz zu decken. Die Einkünfte seines Generaldirektors Christophe de Kepper gibt das IOC nicht konkret an. Der Aufwand für die gesamte oberste hauptamtliche Leitungsebene betrug zuletzt zirka 8,5 Millionen Euro für insgesamt 18 Direktoren.“

Und noch ein Argument für Avatare in der Zukunft – außer man unterwirft die Organisation von sportlichen Großveranstaltungen einer disruptiven Veränderung:

Aus der taz:

Ökobilanz der Fußball-WM in Katar: Groteske Widersprüche

„Das Weltturnier 2022 soll das erste mit dem Siegel der Klimaneutralität werden. So haben das der Fußball-Weltverband Fifa und das örtliche Organisationskomitee vor wenigen Monaten angekündigt. Sogenannte Klimaneutralität wird erreicht, wenn sich der Ausstoß von Treibhausgasen und die Fähigkeit des Ökosystems, diese aufzunehmen, im Gleichgewicht befinden.

Der Lärm rund um die Stadien könnte ein Hinweis darauf sein, dass es sich hier um ein sehr ambitioniertes Ziel handelt. Denn es sind zahllose dicke mit fossilen Brennstoffen betriebene Generatoren, die rund um die Arenen platziert sind, um jene großen Mengen an Strom zu liefern, die hier benötigt werden. Die Stadien sind schon ein Jahr vor der WM sämtlich fertiggestellt. Und sie sind – das muss man einfach zugeben – wunderschön geworden.

In Doha und Umgebung wurden etwa eine Million neuer Bäume gepflanzt. Deren verzweifelte Versuche, in einem der trockensten Regionen der Welt heranzuwachsen, lässt sich bei einem Gang durch die Stadt beobachten. Man sieht dann auch die ständige künstliche Wasserzufuhr. In Doha sind Tausende von Kilometern an Sprinklerschläuchen verlegt, die dem seltenen Grün das wertvolle Nass zuführen.

Um jenes benötigte Wasser wiederum zu bekommen, verfügt Katar mittlerweile über zehn riesige Meerwasserentsalzungsanlagen. Die allerdings auch wieder – man ahnt es schon – mit einem hohen Energieaufwand betrieben werden müssen.“

 

 

 

 
 
 

 

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